Gärten Reisen

Gärten in Norditalien 2 – Villa Taranto am Lago Maggiore

Ein weiterer Must-See-Garden am Lago Maggiore ist der Garten der Villa Taranto in Pallanza.
Der Garten ist ein Pflanzenparadies welches dem Besucher einige Überraschungen zu bieten hat. Gleich mit dem Betreten des Gartens trifft man auf eine ausladende Scharlach-Eiche (Quercus coccinea), eine der nordamerikanischen Baumarten mit spektakulärer Herbstfärbung. Der Baum wirkt so mächtig das man sofort glaubt er steht schon seit Jahrhunderten an diesem Platz. Doch bald entdeckt man, wie an fast jeder Pflanze im Park, auch an diesem Baum ein Schild dem man erstaunt entnehmen kann das der Baum im Jahr 1938 gepflanzt wurde. Das besondere Klima am See lässt viele Pflanzen ungewöhnlich üppig gedeihen. Folgt man dem Hauptweg, gelangt man bald zu einem Tälchen mit palmengroßen Baumfarnen. Auch dieser Anblick überrascht. Der Garten der Villa Taranto ist ein widersprüchlicher und auch ein wenig geheimnisvoller Ort. Er birgt eine einzigartige Gehölzsammlung, andererseits ist er das Abbild einer Ära aus der dem Besucher eine Anhäufung hässlicher Gestaltungselemente vorgeführt wird.
Das liegt vermutlich an dem Begründer der Anlage, dem rätselhaften Neil McEacharn. Dessen Einfluss ist in jedem Winkel der Anlage spürbar. Es heißt er sei in Schottland geboren, wäre als Kapitän zur See gefahren und ein versierter Hobbybotaniker gewesen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich dann heraus, er war der Sohn eines durch Handel reich gewordenen Geschäftsmannes. Ausserdem lebte er in der Ära der Pflanzenjäger, in der Pflanzen den Weg in unsere Gärten fanden die uns noch heute staunen lassen. Er hätte diesen Garten auch auf dem elterlichen Landsitz in Galloway in Schottland mit ähnlichen klimatischen Bedingungen anlegen können. Aber vielleicht sagte ihm der sonnigere und geselligere Norden Italiens mehr zu. In dem Gärtner Henry Cocker, der vorher im botanischen Garten der Villa Hanbury an der Riviera arbeitete, fand er den Mann der ihm die Umsetzung seiner Ideen ermöglichte.
Jedenfalls erschufen die Beiden von 1930 bis 1940, in einer Zeit in der Europa auf seinen Untergang zusteuerte ein Paradies, einen botanischen Garten im Stil eines englischen Waldgartens. Und das an einem Ort der aufgrund seiner Lage wundervolle Ausblicke auf den See bietet.

Die folgenden Bilder vergrößern sich durch anklicken:

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Im Jahr 1940 als Italien in den zweiten Weltkrieg eintrat, standen die Beiden vor der Wahl das Land zu verlassen oder festgesetzt zu werden. Sie kehrten nach England zurück und McEacharn verbrachte dann die Zeit bis zum Kriegsende in Australien. 1947 kehrten beide zurück in ihren Garten und vollendeten dessen Anlage. Zum Beispiel kam ein doppeltes Staudenbeet hinzu, typisch für englische Gärten, vermutlich das Einzige in ganz Italien.Der warscheinlich bekannteste Ausblick im Park führt über einfarbig bepflanzte Beete und Wasserbecken welche ein Blockmuster in der großen rechteckigen Rasenfläche zu Füssen des Bronzeknaben bilden. Im Hintergrund steht die Villa vor dem Panorama der Schweizer Alpen. Im Swimmingpool-blauen Wasser im oberen Blumengarten schwimmen verschiedenste Sorten von exotischen Seerosen. Dahinter steigen die Terrassen des Blumengartens an, der in seiner Gestaltung und Bepflanzung an eine vergangene Gartenära erinnert.Eines der kostbarsten botanischen Kleinode im Garten ist die in ihrer nordamerikanischen Heimat schon lange ausgestorbene nach Benjamin Franklin benannte Franklinie (Franklinia alatamaha). Von dem Baum existieren weltweit nur ca. 2000 Exemplare in botanischen Gärten.

Die Baumsammlung des Gartens ist einzigartig und oft sind die Gruppen wunderbar zusammengestellt. Jedes Jahr im April kann man zehntausende blühender Tulpen im Garten bewundern, im Herbst bis zu drei Meter hohe Dahlien. Blühende Rhododendronwälder faszinieren im späten Frühjahr. Dieser Garten bietet für jeden Gartenliebhaber etwas nach seinem Geschmack.

Wer einen Aufenthalt am Lago Maggiore plant, sollte es nicht versäumen diesem Garten einen Besuch abzustatten.

 

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  1. Selbst schon da gewesen. Vielen Dank für diese wunderbare Zusammenfassung. Tolle Bilder, sehr guter Artikel. Ich freue mich auf mehr.

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