Gärten Reisen

Die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff in Meran

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Am östlichen Stadtrand von Meran/Südtirol liegen die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff. Auf einer Fläche von gerade einmal 12 Hektar präsentiert das beliebteste Ausflugsziel Südtirols mehr als 80 Gartenlandschaften mit Pflanzen aus der ganzen Welt. Die landschaftliche Lage und die natürliche Einbettung in einem Flaumeichenwald machen diesen Botanischen Garten zu einem besonderen Ort.

Im Jahr 2001 wurden nach 7-jähriger Bauzeit die Gärten eröffnet. Es sollte ein innovativer botanischer Garten entstehen, der sowohl als touristisches Zugpferd für die Region wirkt, aber auch die Vielfalt der Pflanzenwelt vermittelt, der gleichzeitig Freizeitattraktion und Ort der Erholung ist. Es entstand eine einzigartige Erlebniswelt zwischen Natur und Kunst, Kultur und Erholung.
Die Gärten erstrecken sich in Form eines natürlichen Amphitheaters über einen Höhenunterschied von mehr als 100 Metern. Durch die aufwendige Terrassierung des steilen Geländes wird die Betrachtung nahezu aller Gartenbereiche auch von oben ermöglicht. Im Talkessel liegt der Seerosenteich, über allem thront das Schloss und bildet somit immer den Mittelpunkt.trautt20Vier Gartenwelten kann man auf ausgeschilderten Rundwegen erkunden: die Waldgärten zeigen typische Wälder Nordamerikas und Asiens, die Sonnengärten verströmen mediterranes Flair und geben einen Eindruck der Landschaftsbilder des Mittelmeerraumes, die Terrassen- und Wassergärten präsentieren nach historischem Vorbild gestaltete Gartenräume mit Treppen und Wasserläufen und die Landschaften Südtirols geben einen Einblick in die heimischen Natur- und Kulturlandschaften.
Dazwischen kann man verschiedene künstlerisch gestaltete Pavillons und Erlebnisstationen entdecken.
Wir haben unsere Tour in den Waldgärten begonnen. Gleich links nach der Besucherbrücke betritt man in einen immergrünen Lorbeerwald aus Ostasien der dann in einen Bambushain übergeht. Nach dem neuen Glashaus mit tropischer Pflanzenwelt und einem Terrarium mit exotischen Fröschen gelangt man zum Eingang des Farntales. In einer Grotte führt eine vor allem für Kinder schön gemachte Multimediaschow zurück zu den Ursprüngen des Lebens. Im Farntal sprudeln Nebeldüsen kühlende Feuchtigkeit in der urweltliche Palm- und Baumfarne und Urweltmammutbäume einen Eindruck davon vermitteln wie die Vegetation der Erde vor Jahrmillionen aussah. Vorbei am Japanischen Garten haben wir den Panoramaweg zum Palmenstrand Richtung Blühender Lehmwände genommen.

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Für mich einer der beeindruckendsten Bereiche des Gartens. Der Weg führt durch einen einzigartigen bepflanzten Steilhang. An den blühenden Lehmwänden gedeihen tausende Blütenstauden. Jetzt z.B. waren verschiedene Astern in Blüte. Vertikal Gardening in einer besonderen Form. Bevor man die Aussichtsplattform oberhalb der Lehmwände erreicht sollte man einen Abstecher zum Palmenstrand machen. Hier mischen sich tropische Träume mit Alpenkulisse. Der Weg zur Aussichtsplattform führt dann durch eine begehbare runde Voliere welche von Rosen und Wildem Wein berankt ist. Von einem luftigen Steg hat man eine wunderbare Aussicht auf Meran, das Schloss, die umliegenden Weinberge, die 3000m hohen Berge der Texelgruppe und natürlich die Gärten die sich unterhalb des Hanges vor dem Betrachter ausbreiten. Von hier kann man weiter entlang der Hänge durch die Summgärten, die Macchia des Mittelmeerraumes bis zum Liebesgarten laufen und immer wieder Ausblicke in die Umgebung geniessen. Unter einem liegt immer das Amphitheater der Terrassengärten mit dem Schloss darüber.trautt21 Auf dem Weg hinunter zu den Terrassengärten ist auch noch vieles zu entdecken, da gibt es die botanischen Unterwelten und einen zweiten Ausguck, den Matteo Thunschen Gucker, der vom gleichnamigen Südtiroler Architekten und Designer realisiert wurde. Es gibt einen Weinberg der die über 20 in Südtirol angebauten Rebsorten zeigt und ausserdem alte Sorten der Region bewahrt.
Am Fuss des Hanges erreicht man dann die Terrassengärten. Hier bekommt man mit Englischem Staudengarten, Italienischem Garten und Labyrinth einen Überblick über die Europäische Gartenkunst.
Am Seerosenteich kann man dann mit Blick auf die umliegenden Hänge etwas ausspannen.
Wer dann wieder neue Energie getankt hat sollte sich unbedingt noch das Touriseum im Schloss ansehen. Hier wird kurzweilig die Geschichte des Tourismus im Alpenraum aus zwei Perspektiven erzählt; die des Gastes und die des Einheimischen, was mitunter sehr amüsant ist.
Alles in allem war der Besuch für uns ein Gartenerlebnis der besonderen Art. Eigentlich ist dieser Garten mehr Gartenerlebniswelt als Gartenanlage. Das Erfahren, Experimentieren und Erleben steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Es gibt fast nichts was es in dieser Anlage nicht gibt, sogar Ruhe kann man in diesem viel besuchten Garten finden.
Beeindruckt war ich auch von dem durchgängig guten Pflegezustand der Anlage obwohl das bei der Topografie eine echte Herausforderung darstellt.
Besser ist es sicher man besucht den Garten im Mai oder Juli, dann kann man das Rhododendrontal oder die Strauchpaeoniensammlung in voller Blüte erleben. Bei unserem Besuch war nach dem aussergewöhnlich heissen Sommer vieles bereits verblüht. Sicher werde ich mir den Garten auch einmal im Frühjahr ansehen, dann sollen hier tausende Narzissen und Tulpen ein Blütenmeer entfachen.

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