Frühjahr Pflanzenkombinationen Tulpen

Tulpenzeit – der erste Blütenrausch im Staudenbeet

Später als in den vergangenen Jahren erblühen jetzt endlich auch die Tulpen. Ende April bis Anfang Mai ist die Hochzeit dieses ersten Farbrausches im Garten. Kaum eine andere Zwiebelblume ist so vielfältig und raffiniert wie sie. Sie ist unverzichtbar für die Beetgestaltung im späten Frühjahr und durch die zahlreichen Arten und Sorten bietet sie Blüten in fast allen Farben. Auch was den Standort betrifft sind die Möglichkeiten vielfältig. Einige Tulpen vertragen durchaus Halbschatten und fügen sich auch in natürliche Pflanzungen, das sind vor allem die Lilienblütigen Tulpen und die Viridiflora-Tulpen.
Lediglich nasser Boden im Winter wird von Tulpen schlecht vertragen. Wer Lehmboden im Garten hat sollte deshalb vor dem Setzen der Zwiebeln immer etwas Kies in die Pflanzgrube geben. Von Wühlmäusen werden Tulpen leider sehr geliebt. Um sie vor deren Gefräßigkeit zu schützen, können die Zwiebeln in Pflanzkörbe gesetzt werden. Bei großflächigen Pflanzungen sollte man in Erwägung ziehen ein Wühlmausgitter in etwa 20cm Tiefe im Boden auszulegen. Das ist zwar zunächst erst einmal arbeitsaufwendig, schützt aber die ganze Fläche vor den lästigen Nagern.
Bei kleinen Flächen sollte man darauf achten die Tulpen in kleinen Tuffs zu pflanzen um die Farbwirkung zu verstärken. Am schönsten finde ich Kombinationen von zwei bis drei farblich ähnlichen Sorten die leicht zeitversetzt blühen. Das ergibt lebendige Bilder die über zwei bis drei Wochen anhalten.
In großen Flächen kann man mit verschiedenen Sorten spielen und Farbkombinationen ausprobieren.

Zusammen mit den ersten blühenden Stauden ergeben sich somit faszinierende Bilder wie die folgenden Bilder zeigen.

Die Tulpen ‘China Pink’ und ‘Negrita’ zusammen mit der Stermiere Stellaria holostea, eigentlich eine heimische Waldpflanze, die aber auch im Garten durch ihre weissen Sternblüten im Frühjahr vielfältige Kombinationsmöglichkeiten bietet. Allerdings ist sie recht ausbreitungsfreudig und muss in Schach gehalten werden.Eine der dauerhaftesten Tulpen die ich kenne ist die lilienblütige Tulpe ‘Ballerina’. Auch nach vielen Jahren am selben Standort blüht sie unverdrossen jedes Jahr und die Blüte hält je nach Witterung bis zu drei Wochen. Das frische Laub einer Pfingstrose Paeonia lactiflora bildet einen schönen Hintergrund für die Blüten.

Die folgenden Bilder stammen alle aus einer Pflanzung die ich für die Gartenschau in Aschersleben geplant hatte:Tulpen in einem wogenden Meer aus Anemone sylvestris und der spät blühenden Dichternarzisse – Narcissus poeticus ‘Actaea’.Der braunrote Austrieb von Clematis recta ‘Purpurea’ findet Wiederholung in der Blüte der einfachen späten Tulpe ‘Queen of Night’.Geranium phaeum ‘Samobor’ mit braunroten Blüten und dunkler Blattzeichnung bildet den Hintergrund für die Tulpe ‘Pink Diamond’.Eine klassische Kombination für den späten Frühling ist die von späten Tulpen und Akelei. Hier die Akelei ‘Black Barlow’ und die Tulpe ‘Pink Diamond’. Das Waldflattergras Milium effusum blüht ebenfalls im Frühjahr und stellt eine luftige Ergänzung für die grossblütige Tulpe dar.Hier werden die Tulpen ‘Black Hero’, ‘Pink Diamond’ und die Crispa-Tulpe ‘Curly Sue’ von Anthriscus sylvestris ‘Ravenswing’, dem dunkellaubigen Wiesenkerbel begleitet.Die Blüten der spätblühenden lilienblütigen Tulpe ‘White Triumphator’ sitzen zwischen Geranium sylvaticum ‘Album’Die dunkellaubige Purpur-Jakobsleiter Polemonium yezoense ‘Purple Rain’ und Clematis recta ‘Purpurea’ mit den Tulpen ‘Black Hero’ und ‘Pink Diamond’.Die Tulpe ‘White Triumphator’ und ‘Black Hero’ zusammen mit der Präriekerze Camassia cusickii zwischen Gold-Wolfsmilch Euphorbia polychroma. Im Vordergrund blüht bereits die Iris barbata-eliator ‘Lovely Again’. Eine Schwertlilie die zuverlässig im Herbst eine zweite Blüte hervorbringt. Eine Mischung von der Tulpe ‘Spring Green’ und ‘Black Hero’ als flächige Überstellung in einer Staudenpflanzung. Besonders die Tulpe ‘Spring Green’ ist langlebig und kann auch im Halbschatten verwendet werden. Beide Tulpen blühen spät und lassen sich besonders in Staudenpflanzungen gut integrieren. Diese Pflanzung wurde von Petra Pelz gestaltet.Für mich eine der schönsten Wildtulpen – die heimische Weinberg- Tulpe Tulipa sylvestris. Mit ihren geneigten Köpfen bringt sie Leichtigkeit und Bewegung ins Beet. Sie verwildert leicht und bildet, sofern ihr der Standort zusagt reichlich Ausläufer.

Es gibt noch unzählige weitere Möglichkeiten der Kombination verschiedener Tulpensorten wie die folgenden Beispiele zeigen, alle Bilder stammen übrigens aus dem Kurpark Bad Lippspringe für den ich die Pflanzplanung gemacht habe:

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Mit diesem Farberausch schicke ich euch ins lange erste Maiwochenende. Eine schöne Gartenzeit euch allen.

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  1. Wunderbar!
    Bei mir wachsen auch so einige Tulpen. Einige mußte ich nun verpflanzen, wie die ‘Spring Green’, die sich am bisherigen Standort nicht mehr so wohl fühlte. Mit Wühlmäusen haben wir aber kein Problem. Ich hatte noch nie Verluste. Jahr für Jahr blüht das Magnolien-Rondell (Tulpen rings um meine Magnolie!)

    Unser Boden ist tonig-lehmig und wenn es richtig nass ist, ist er nass und matschig. Aber einige Stellen, wie unter der hohen Weide, bleiben dennoch relativ trocken. So macht jeder seine speziellen Erfahrungen mit Standorten, die sogar im eigenen Garten recht unterschiedlich sein können von den Bedingungen.

    Sehr hübsch, Deine Anordnungen – ich mags ein bisschen wild, wild-romantisch. 🙂

    Alles Liebe auch hier
    Sara

  2. Da hast du ein paar fantastische Kombis ausgewählt, liebe Theresa, mir gefallen vor allem die übermütigen, romantischen. Ich habe in vielen Teilen meines Gartens Lehmboden und bin erstaunt, wie gut sich da vor allem die botanischen Wildtulpen machen. Im Herbst bepflanze ich zudem Töpfe jedes Jahr neu und die Zwiebeln wandern dann ins Gras im alten Obstgarten, wo sie oft noch viele Jahre erfreuen. Dort lasse ich Blöcke mit langem Gras/Wildblumen bis in den Juni hinein stehen, darunter stehen Tulpen, Camassia & Co. Sonnige Frühlingsgrüsse, Annette

  3. Liebe Theresa,
    Foto 1 und 2 sind meine absoluten Favoriten! So schön kombiniert. Spring Green hat sich hier als recht langlebig erwiesen, wenn da nicht die Wühlmäuse wären. Ist nicht so schlimm, bestelle ich im Herbst neue Zwiebeln und schaffe zumindest für eine Saison neue schöne Kombinationen. Hier sind die Tulpen fast schon durch mit der Blüte, leider.
    Liebe Grüße
    Karen

  4. das sind wunderschöne kombinationen, liebe Theresa.
    ich habe mit tulpen leider nicht so das rechte glück. im garten geht garnichts, wegen der wühlmäuse.
    dann habe ich versucht auf tulpen in töpfe umzusteigen, aber die sind mir alle weggefault, da war wohl die drainage nicht ausreichend.
    umsomehr erfreue ich mich an deinen tollen Bildern.
    gruss hanna

    • Theresa Gläßer

      Hallo Hanna, dann geht es dir ja wie mir. Im letzten Sommer stand bei mir im Garten über mehrere Wochen das Wasser, danach habe ich nur noch verfaulte Zwiebeln gefunden. Den Rest haben die Wühlmäuse vernichtet. In diesem Frühjahr hatte ich insgesamt noch drei Tulpen im Garten, aber ganz viele Narzissen. Jetzt habe ich in die Beete eine Kiesdrainage eingebaut und habe die Beete alle erhöht, als “Hügelbeete”. Gegen die Wühlmäuse habe ich dort wo ich plane Zwiebeln zu stecken Wühlmausdraht unter die Drainage gelegt, mal sehen ob sich die Plackerei gelohnt hat. Werde im Herbst neue Tulpen stecken und mal sehen wie es im kommenden Jahr aussieht. Ich werde berichten.
      Liebe Grüße

  5. Wunderbar, deine vorgestellten Pflanzbeispiele, liebe Theresa. Solch eine Tulpenpracht ist schon beeindruckend und alles ist so stimmig in der Farbe. Hast du einen Tipp, wie diese schönen Gartenbilder die nächsten Jahre wiederkommen…nützt das Düngen der Zwiebeln im zeitigen Frühjahr?
    Wegen der Hosta hab ich bei mir geantwortet. 😉
    Lieben Gruß und hab eine gute neue Woche, Marita

    • Theresa Gläßer

      Liebe Marita, wenn du über mehrere Jahre schöne Tulpen haben möchtest solltest du unbedingt langlebige Sorten wählen, also z.B. Lilienblütige Tulpen, Viridifloratulpen und Darwintulpen. Dann kommt es auf den richtigen Standort an, die meisten Tulpen wollen sonnig und eher trocken stehen. Auf jeden Fall sollten nasse Füsse vermieden werden. Dann brauchen Tulpen im Frühjahr eine Düngung, am besten mit beginnendem Laubaustrieb, ein organischer NPK-Dünger, z.B. von Oscorna oder Compo ist da bestens geeignet. Wenn die Tulpen verblüht sind solltest du die Blüten abschneiden das Laub aber stehen lassen bis es abgetrocknet ist. Wenn die Blüten nach einigen Jahren dann doch immer kleiner werden hilft meist eine Teilung des Bestandes und ein Verpflanzen an einen anderen Standort. Tulpen sollten so wie z.B. auch Rosen nicht wieder an Standorte gesetzt werden wo vorher schon Tulpen gestanden haben. Das hilft Krankheiten zu vermeiden.
      LG und viel Glück mit deinen Tulpen wünsche ich dir

      • Ich hab’ meine Tulpen übrigens nie gedüngt. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Pflanzen es gar nicht mögen, wenn man sie immer düngt. Bei mir liegt genug organisches Material, daran haben sie wohl ausreichend genug. Eigentlich dünge ich jetzt nur die Rosen, aber auch die mögen es nicht immer. Da muß ich sehr sensibel sein, in welchem Jahr es gemocht wird, in welchem nicht! Ebenso die Nadelgehölze!

  6. Boah, die Kombination mit der Sternmiere ist einfach großartig! Ich mag sie schon am Waldrand sehr gern, aber durch die Tulpen wird sie richtig geadelt.
    VG
    Elke

    • Theresa Gläßer

      Die finde ich auch sehr schön, sie wirkt so natürlich. Man muss sie nur immer wieder etwas eindämmen, sonst ist sie schnell im ganzen Garten.
      Liebe Grüße

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