Der Garten von Karl-Foerster in Potsdam Bornim ist sicher einer der bekanntesten Staudengärten von Deutschland und kann auf eine über 100jährige Geschichte zurückblicken.
Um sein Wohnhaus herum legte Karl Foerster zu Sichtungs- und Studienzwecken unterschiedlich konzipierte Gartenräume an. Über die Jahre wurde die Anlage mehrfach umgestaltet.
1998 im Rahmen der Bundesgartenschau Potsdam 2001 wurden die Anlagen gründlich saniert. Zu groß gewordene Bäume wurden gelichtet, um wieder Licht in die Staudenbeete zu bekommen. Herbstbeet und Steingarten wurden komplett erneuert, der Senkgarten wurde teilweise erneuert.
Gemäß Karl Foersters Credo: Es wird durchgeblüht! Lohnt ein Besuch zu jeder Jahreszeit. In dem ca. 5000m² großen Garten wachsen viele Sorten die von Karl Foerster stammen. Das sind vor allem seine zahlreichen Züchtungen von Phlox, Astern, Rittersporn und Gräsern. Jetzt im Spätsommer mag ich den Garten besonders, denn dann blühen hier vor allem zahlreiche Astern, Herbst-Anemonen und Gräser.
Vor allem der Herbstgarten mit seinen zahlreichen Astern, Anemonen und Gräsern ist jetzt in all seiner Farbenpracht sehenswert.
Im Steingarten ist es jetzt etwas ruhiger. Später gegen Ende September blühen dann Matten von Erica carnea. Dieser Gartenteil hat seinen Höhepunkt im späten Frühjahr und Frühsommer, dann blühen hier verschiedene Geophyten und Polsterstauden.Entlang der Wege im Senkgarten sind jetzt schöne Kombinationen von Gräsern und Beetstauden zu sehen. Hier wetteifern Fetthenne (Sedum telephium), Goldrute(Solidago) und Purpurdost (Eupatorium fistulosum) um die Hauptrolle im Beet. Doch die Beete wirken auch durch die Struktur der eingesetzten Gräser. Federborstengras und Hohes Pfeiffengras bringen Luft und Leichtigkeit ins Beet. Die Gestaltung der Wege erinnert mich sehr an die englische Gartengestaltung. Im Hintergrund liegt der Seerosenteich.Was die Verwendung von Gräsern im Garten betrifft war Karl Foerster Vorreiter und Poet:
“Wie schön wehen im leichten Wind die Horste des hüfthoch aufwallenden Reiherfedergrases! Wie reizvoll ist das mannshohe blonde Gewoge der Blütenhalme des Blaustrahlhafers über seinen dichten hellblau-grünen Farbenflächen. Welch neuartigen Anblick, selbst an völlig trockenen Plätzen, schenkt uns der steile, monumentale Gräserbusch des Riesen-Miscanthus, der, angerankt mit blauen und weißen Winden, vor Gewitterwolken aufragt.”
aus: Karl Foerster, Der Einzug der Gräser und Farne in die Gärten, Leipzig, Radebeul 1978
Heute ist ein Garten ohne Gräser nicht mehr vorstellbar.
Das Herzstück des Gartens bildet in Anlehnung an die „sunken gardens“ englischer Landhausgärten der berühmte Senkgarten, an dessen tiefstem Punkt bei einer Tiefe von unter zwei Metern sich der bepflanzte Teich befindet. Kleine Pflanzenstufen und Treppchen führen hinunter zum Gartenteich. Der Wassergarten mit zahlreichen Fröschen und Goldfischen wird von verschiedenen Iris und Taglilien, die besonders im Frühsommer üppig blühen umgeben. Jetzt sind die großen Staudenhorste von Purpurdost (Eupatorium fistulosum) und das blühende Chinaschilf prägend. Um den Teich herum bieten Trockenmauern Raum für vielerlei Arten der Felsflora.
Der Garten ist ganzjährig geöffnet und kann von 9:00Uhr bis zu Dämmerung besucht werden.
Von April bis Oktober finden an jedem ersten Sonntag eines Monats Führungen durch den Foerster-Garten statt.
Beginn jeweils um 11 Uhr, Treffpunkt: Gartentor
Kosten: 10 Euro pro Person, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Die folgenden Bilder vergrößern sich durch Anklicken:
Hallo Theresa, wunderschöne Bilder. Deine Führungen begeistern uns. Schade, dass Berlin so weit von uns entfernt ist. Irgendwann werden wir uns z.B. den Karl-Förster Garten doch noch anschauen. Wir sind richtige Staudenliebhaber. Auf 1000 qm Garten haben wir mittlerweile keine Rasenfläche mehr und stattdessen sehr viele Stauden.Den Schmetterlingen,Bienen usw. gefällt es sehr. Bis wir mal nach Berlin kommen schauen wir uns jetzt öfter mal Deine Seite an.
Liebe Grüße aus Neubrunn (Unterfranken)
Susanne und Hans